Equipment

Ich ziere mich immer ein wenig Equipment Listen zu erstellen. Klar – ohne Ausrüstung kein Foto. Dennoch ist mir das Thema bei vielen Fotografen viel zu dominant. Einige versteigen sich dann sogar in Aussagen wie, dieses und jenes Foto bekommt man nur mit dieser oder jener Kamera/Linse hin. Ich stehe ganz klar auf dem Standpunkt – ein guter Fotograf macht selbst mit einem Smartphone gute Bilder und zumeist bessere als viele mit ihren Riesenboliden. Ausrüstung ist Mittel zum Zweck. Die Wahl der Ausrüstung wird von vielen Hobbyfotografen maßlos überschätzt. Das Internet mit seinen Millionen von (gekauften) Erfahrungsberichten sorgt leider für permanentes GAS (Gear-Acquisition-Syndrome) bei vielen Fotografen. Das eigentliche Ziel der Fotografie -Momente einzufangen- gerät dabei sehr oft in den Hintergrund. Häufig wird mehr getestet und verglichen als wirklich fotografiert. Die Ausrüstung ist nicht mehr Werkzeug zum Bildermachen, sondern Testen wird zum Lebensinhalt.

Dennoch geht es nicht ohne und warum ich gerade mit dieser Kamera oder jenem Objektiv fotografiere, möchte ich nachfolgend erläutern.

Kameras

Mein digitaler Weg ging von einer Canon EOS 350D über 40D, 5D, 7D, 5D MKII, Olympus E-M5, E-M1, E-M1 MKII, Panasonic GH5, G9, GM5, über Fujifilm X-H1, X-T20, X-T3, Sony A7III, A7R4, A9II, A1 und seit Mitte 2022 zusätzlich Olympus OM-1

Oder kurzgefasst:
20 Jahre Canon
5 Jahre Olympus & Panasonic
1,5 Jahre Fujifilm
seit 2019 Sony
seit 2022 zusätzlich Olympus (OM Systems) & Panasonic

OK in den letzten Jahre bin ich selber akut GAS gefährdet, hoffe aber das ich jetzt angekommen bin. Meine beiden Arbeitstiere sind aktuell zwei OM-1 Bodies, sowie eine Sony A1.

An der OM-1 begeistert mich letztlich das Gesamtsystem mit kompakten aber leistungsstarken Linsen, dem hervorragenden AF System, sowie einem tollen OLED-Sucher mit 5,76 Mill. Punkten und 0,83x Vergrößerung. Der neue stacked Sony Sensor lässt in Kombination mit Entrauschungssoftware, locker ISO Werte bis 12.800 zu.

Der Fuhrpark für beide Systeme ist sehr breit aufgestellt – umgerechnet 14-1000mm bei Olympus/Panasonic, sowie 16-400mm bei Sony . Aufgrund der inzwischen extrem guten Qualität heutiger Zoomobjektive bin ich bei beiden Systemen ein klarer Zoomer. Festbrennweiten sind immer wieder unabdingbar für spezielle Einsätzen wie z.B. Hochzeiten. Aber auf Reisen ist das Programm oft dicht gedrängt und nichts ist mir verhasster als Objektivwechsel. Zum Einen weil es Zeit kostet, zum Anderen auch wegen des möglichen Staubeintrages ins Gehäuse und der Gefahr das was runterfällt.

Nachfolgend einige meiner besonderen Lieblinge.

OM Systems 8-25mm f4
Ultraweitwinkel ist bei mir aufgrund der häufigen Landschaftsfotografie schlichtweg gesetzt. Genauso wie die Reportagebrennweite 35mm. Das 8-25mm f4 entspricht umgerechnet ja einem 16-50mm Kleinbildobjektiv und erweitert das Spektrum eines klassischen 16-35mm um eine 50mm Portrait/Street Brennweite. Damit hat man das ideale Reiseobjektiv.

Sunrise am Hohneck in den Vogesen in Frankreich mit dem 8-25mm f4

Olympus 150-400mm TC1.25x IS PRO
Meine neue Lieblingslinse. Ich glaube man kann mit Fug & Recht behaupten, dass es dass perfekteste Super-Tele-Zoomobjektiv auf dem Markt ist. Die Schärfe ist bei allen Brennweiten einfach nur beeindruckend. Mit dem eingebauten 1,25x Telekonverter kommt man dann auf 500mm Brennweite, was umgerechnet 1000mm Kleinbild entspricht. Allerdings kann man noch zusätzlich sowohl den MC-14 als auch den MC-20 anflanschen. Bevor ich es nicht selber ausprobiert hatte, konnte ich nicht glauben, dass man mit 700mm (TC1.25x + MC-14) noch irgendwas Scharfes hinbekommt und hielt das für eine übliche Marketingübertreibung. Aber doch das geht – man muss nur noch die Luftverwirbelung bei hohen Temperatur-unterschieden berücksichtigen, dann bekommt man unfassbare Ergebnisse geliefert.

150-400mm mit angeflanschtem MC-14 und Hebel für den integrierten TC1.25x

Olympus 150-400mm mit TC1.25x und MC-14 ergibt 560mm Brennweite =1120mm Kleinbild

Sony 35mm f1.4 GM
Eines der Objektive warum ich das Sony System doch weiter behalten werde, ist das 35mm f1.4 GM. Obwohl ich mich bei Festbrennweiten immer schwer tue, da ich aus all den Jahren weiß, dass ich doch lieber ein Zoom einpacke, ist das Freistellungspotential zusammen mit einem butterweichem Bokeh nicht zu toppen. Das kann MFT einfach nicht und dafür ist es auch nicht gedacht. Für spezielle Aufgaben wie z.B. Hochzeiten hat es seinen festen Platz, genauso wie ein 135mm f1.8.

35mm f1.4 bei Offenblende